|
07. Affenartig
Mit Fug und Recht behaupten wir: “Die Gattung MENSCH steht über´m Tier”, doch gar so weit, wie wir gehofft, sind wir nicht weg, das merkt man oft. Die Affen als Primaten-Art war´n Basis auch für uns´ren Start, somit sind wir, - zwar nur am Rand -, mit Bruder KING KONG blutsverwandt. Wer dies nicht glaubt, der kann es seh´n beim S-Bahn fahr´n, beim Aufzug steh´n, dort zeigen wir, - so blöd das klingt -, `nen affenhaften Ur-Instinkt. Noch nicht bemerkt ? Dann schau´n sie mal die and´ren an und ganz egal wohin sie schau´n, sie werden seh´n, wie Blicke schnell zur Decke geh´n. Kein Mensch fühlt sich in seinem Fell beim Anschau´n wohl, das merkt man schnell, der Herden-Trieb, der uns hier packt, heißt “Provozier´n durch Blickkontakt”, Man weicht dem Blick der and´ren aus und schaut gebannt zum Fenster raus, ist keines da, dann findet man die Decke toll und starrt sie an. Besonders krass und unbequem - was ich hier gern als Beispiel nehm´ - wird´s dort, wo´s richtig eng sein kann, - im Fahrstuhl drin, mit 5,6 Mann. Man steht gedrängt auf engstem Raum und schafft es doch, - man glaubt es kaum -, `nen Fleck zu finden, irgendwo, den man fixiert, das ist halt so. Doch keine Angst, denn das ist nur ein Schutz-Instinkt aus der Natur und jeder kennt vom Fernseh-Bild Gorillamännchen, stark und wild. Heinz SIELMANN schon hat uns gezeigt, dass so ein Tier zum Angriff neigt wenn jemand aus der Herde mal zu lange guckt, dann knallt´s total. Nicht nur im Wald und Affenhaus fliegt manchem so die Sich´rung raus, wenn wir mal wen zu lang fixier´n, dann kann das auch bei uns passier´n. Schau´n sie sich mal, - ich mein als Mann -, mit off´nem Blick ein Weibchen an, kassiert man gleich, ganz non-verbal, `ne Abfuhr ein - da sieht man´s mal. Sofort sieht sich die Frau als Ziel für´s ungewollte Paarungs-Spiel, dabei hat man sich nur getraut und einfach mal kurz “hingeschaut”. Ein jeder kennt den alten Trick mit “Liebe auf den ersten Blick”, in Wirklichkeit folgt Jane hier nur dem Tarzan-Ruf aus der Natur. Doch wenn man dies als Beispiel nimmt, dann hat dort “die Chemie gestimmt”, mal funkt es so, mal andersrum, ein Männerstreit bleibt nicht so stumm. Schaust du dir in der Bahn als Mann ein nervend lautes Männchen an, dann kann´s passier´n, dass der Primat den Blick bemerkt, - nun brauchst du Rat. In Affenkreisen reicht es schon, du schaust schnell weg, muckst keinen Ton, dann poltert der Gorilla-Mann ein bisschen rum, das war es dann. Doch Menschen sind, wie´s manchmal scheint, mehr wildes Tier, als mancher meint, wir haben Spaß am “Schwache hau´n” - da reicht als Grund schon “einmal schau´n”. “Was willst du Arsch ? Was guckt du so ?” brüllt Affen-Mann und scheint recht froh, dass er vor dieser Herde hier ein Opfer fand, ein schwäch´res Tier. Der Herden-Trieb der and´ren ist “schnell Kopf einzieh´n und rasch verpisst”, - ist man so dumm und mischt sich ein, dann kann man selbst schnell Opfer sein. “Sozialverhalten negativ”, - manch Übermensch versinkt ganz tief in Anonymität und Angst, wenn du von ihm hier Mut verlangst. Die Herde in der Tierwelt schafft, gemeinsam mit vereinter Kraft, was hier bei uns vergessen scheint, - man reagiert und kämpft vereint. Den Einzelgänger, stark und wild, der sonst als “unbesiegbar” gilt, vertreibt man nun gemeinschaftlich und macht ihm klar: “Mein Freund, so nich´ !”
So manches Mal wär´s wirklich schön, wenn ich als Mensch nicht immer tön´ von “tierisch wild” und “echt human” denn mit `nem Spruch ist nichts getan. |
|