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16. Eine `himmlische´ Geschichte
Als wenn das ganz so einfach wär´, ich finde die Idee nicht fair, warum denn ausgerechnet ich, es gibt doch Bess´re, sicherlich ! Am dreißigsten, es war im Mai, kam ein Kollege kurz vorbei und fragte mich: ”Hey, Roland, du kennst doch die Zeitschrift `Hör mal zu`? Dort gibt es jetzt, mehr weiß ich nicht, ´nen Wettbewerb um ein Gedicht. Du hast doch großes Schreibtalent und jeder der Kollegen kennt dein Spitzenwerk vom letzten Jahr als Weihnachten die Feier war. Du machst bestimmt den ersten Preis, wie ging´s nochmal, ach ja, ich weiß: Ein Wichtel, der macht jeden froh ich wünsche Frohes Fest, Ho, Ho.” Oh Mann, der Reim war echtes Glück, spontan und gut, ein Einzelstück. Jetzt sitz ich hier und denk: ”Es müsst ´ne Muse kommen, die mich küsst”, doch auch nach Stunden, nichts passiert, ich bin nur müde und mich friert. Es ist saukalt, das Fenster auf, ich nehm den Stuhl und steige drauf, da kommt es, wie es kommen muss, ich kriege meinen Musenkuss. Der Stuhl hat Rollen, ich vergaß und dort, wo ich noch eben saß lieg ich nach einem schnellen Fall und sehe Sterne, überall. ”Das war echt schlau” hab ich gedacht dann plötzlich wird es um mich Nacht. Ganz langsam steig ich sanft empor, ich komm mir ziemlich blöde vor, mit Nachthemd an und, wohlbekannt, die gold´ne Harfe in der Hand. Mein Kopf tut weh, ich werd verrückt, doch auch auf meinem Haupte drückt aus reinem Gold, doch viel zu klein, ein wirklich echter Heil´genschein. Mein Rücken juckt, ich schau nicht hin, ich weiß, dass ich ein Engel bin. Na ja, was soll´s, denk ich bei mir, so schlecht ist es bestimmt nicht hier und erst einmal probier ich aus, was holt man aus den Flügeln raus. Ich schwing mich also kurzerhand, trotz Nachthemd, Harfe, elegant auf eine Wolke und schau dann wo ich mal Anlauf nehmen kann. Ich renne los, ein Super-Start, doch plötzlich dieser Mann mit Bart, taucht aus dem Nichts am Himmel auf, ich denk: ”Oh Gott” und knall schon drauf. ...... |
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