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17. Sammel-Wut
Man leidet nicht an Sammel-Wut
nur weil man mal was sammeln tut,
doch ist es erst, - so wie bei mir -,
ein echter Trieb, dann `wehe Dir ´ !
Schon über 30 Jahre lang
quält mich tagaus ein steter Zwang,
was ich mal hab´, geb´ ich nicht her,
im Gegenteil, - ich will noch mehr.
Begonnen hat mein ganzes Leid
schon ziemlich früh, zur Kinderzeit,
der Kiosk an der Ecke war
mein Fußball-Bilder-Tauschbasar.
Die Bilder, die´s in Tütchen gibt,
war´n damals schon total beliebt,
das Klebe-Album kriegtest du
beim Bildchen-Kauf gleich mit dazu.
In jenem leeren Album war
ein freier Platz für jeden Star,
fast alle Teams war´n schnell komplett,
nur ein Bild fehlt, das ich gern hätt´.
Mein Sparschwein wurd´ zuerst gekillt
auf meiner Jagd nach diesem Bild,
ich kaufte Tütchen, - 10, 12 Stück -,
egal wie viel, ich hatt´ kein Glück.
Der freie Platz im Album war
ein Schlüsselreiz und mir wurd´ klar,
ich werd´ wohl nie ganz glücklich sein,
kommt da nicht bald das Bildchen rein.
Ich nehm´s vorweg, - ich hab´s geschafft -,
doch war´n die Kosten sagenhaft,
auf diesen einen Treffer kam
ein Schuh-Karton an Doppel-Kram.
Erst später dann wurd´ mir wohl klar,
dass dies, statt Pech, Berechnung war,
die Seltenheit von diesem Bild
ist Grund, warum´s als wertvoll gilt.
Der Stolz und die Befriedigung
verhalfen mir zu neuem Schwung,
am nächsten Tag war ich bereits
auf wilder Jagd nach neuem Reiz.
Total verarmt, doch suchtgeplagt,
hab´ ich mich dann zuerst gefragt,
was sammelt wer, der, - wie ihr wisst -,
zwar motiviert, doch pleite ist.
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